Alle Beiträge von Russophilus

Dies und Das – Tresor 7 und das nicht erwähnte Offensichtliche

Es schmerzt mich fast ein bisschen, die Fursow-Serie (kurz) zu unterbrechen, die unser Dorfbewohner Artur dankenswerterweise übersetzt hat, aber ich würde meine Aufgabe ignorant und schlecht erfüllen, wenn ich das Folgende nicht wenigstens kurz anrisse.

Es gibt ja eine Menge Lärm wegen Tresor 7 („vault 7“), allerdings fallen zwei Dinge auf: Zum einen scheinen „unsere“ „medien“ recht wenig Interesse daran zu haben und zum anderen bleiben sie alle, auch bei den amis, an der Oberfläche.

Die meisten glauben ja an das (wohl nicht zufällig gestreute) Märchen, da sei eben wieder mal ein Abtrünniger, der das Herz noch am rechten Fleck hat, aktiv geworden. Ich glaube das nicht; aus allerlei Gründen, allen voran dem, dass die Dienste so nicht funktionieren.

Die Realität, die ich sehe, ist weitaus weniger romantisch, komplexer, aber auch erfreulicher. Dies und Das – Tresor 7 und das nicht erwähnte Offensichtliche weiterlesen

Andrej Fursow: Die Welt von morgen (1)

Teil 1 eines Interviews, veröffenlicht am 22. Oktober 2016 in der Literatur-Zeitschrift « Наш современник» [AdÜ.: „Unser Zeitgenosse“], №10, übersetzt von Artur, (Quelle)

Das Gespräch mit A. Fursow führte O. Morosow.

Das 21. Jahrhundert wird eine Zeit des härtesten Kampfes um die Zukunft sein; eine Zeit, wenn ganze Staaten, Ethnien und Kulturen unbarmherzig und ohne Sentimentalitäten vom Radierer der Geschichte fortgewischt werden.

In diesem Kampf werden nur geeinte soziale Systeme überleben und siegen, verschweißt durch einen gemeinsamen Wertekodex, charakterisiert durch eine minimale soziale Polarisierung und einer hohen Prozentzahl an Wissensträgern. Oligarchische Systeme werden diesen Kampf nicht überleben; ihr Schicksal ist es, ökonomischer Kompost zu werden, Dünger für Starke. Was anderes verdienen sie auch nicht. Andrej Fursow: Die Welt von morgen (1) weiterlesen

Dies und Das – oligarchen, bnd und Zange

Heute mal ein „Gemeinschafts Dies und Das“ mit zwei Blöcken. Zunächst ein kurzer, von Artur übersetzter Prawda Artikel, den ich für durchaus bedeutend halte, auch wenn er fast witzig wirkt. Und dann noch etwas von mir.

„Die Russländer sehen bald die Enteignung der Oligarchen“

03.03.2017 – pravda.ru, Übersetzung: Artur (Quelle)

Der Generaldirektor des russischen, öffentlichen Meinungsforschungszentrums VCIOM, Valeri Fedorow, veröffentlichte die Ergebnisse einer landesweiten Sozialumfrage: Anscheinend äußern sich die Russländer [AdÜ.: die Bürger Russlands] immer positiver über Unternehmer, bestehen dabei aber auf der Enteignung von Oligarchen.

„Die Bürger Russlands finden, dass es im Land keine Oligarchen geben sollte, dass ihr Eigentum dem Staat zurückgegeben werden muss. Die Beziehung zwischen Oligarchen und Volk ist schlecht, und Dynamik gibt es hier praktisch keine. Es gibt allerdings Oligarchen, und es gibt das Geschäft, die Unternehmer. In den letzten acht Jahren hat sich die Einstellung der Russländer gegenüber Unternehmern stark verbessert und die Anzahl derjenigen, die sich Geschäften widmen möchten, ist stark angewachsen“, bemerkte Fedorow im Laufe einer Diskussion des internationalen Medienklubs „Format-A3“. Dies und Das – oligarchen, bnd und Zange weiterlesen

Ein Balkangespräch

Im Folgenden die Übersetzung eines sehr interessanten Gesprächs durch sloga zum Thema Balkan. (Quelle)

Bosnien – Am Balkan nichts Neues.

Kurzes Gespräch zw. Lavrov und Dodik (Präsident der RS).
Anmk: Bitte die Flaggen im Hintergrund beachten! Keine BiH-Flagge weit und breit.

L: Schön Sie zu sehen, Hr. Präsident! Und das regelmäßig! Ausgehend von Ihrem Gespräch mit Präsident Putin, möchte ich festhalten, was vereinbart wurde. Ziel ist es, am Prinzip der Vereinbarungen von Dayton festzuhalten. Es darf zu keiner Verletzung von Rechten der Staatseinheiten und ethn. Gemeinschaften kommen. Natürlich sind wir über die – in letzter Zeit sich häufenden – Versuche, Prinzipien auszuhebeln, besorgt. Uns ist bestens bekannt, dass einige unserer westl. Partner versuchen entweder ihre Augen zu schließen oder die Verletzungen direkt (aktiv) zu unterstützen. Wir arbeiten aktiv daran, sie (westl. Partner) davon abzuhalten und auf die Schiene der Vereinbarungen des UN-Sicherheitsrates zurückzubringen. Wir haben erst kürzlich im zuständigen UN-Komitee all die Fragen, die dieses Thema betreffen, prinzipiell gestellt und (von unseren Partnern) keine Einwände vernommen. Wir werden unseren Weg unbeirrt fortsetzen. Natürlich trachten wir weiterhin, unsere Bindungen zur RS auf Handels-, Wirschafts- und humanitärer Ebene weiter auszubauen. Wir rechnen damit, diese Themen datailliert besprechen zu können. Ein Balkangespräch weiterlesen

Dies und Das – Replik auf A.A., Realität und Trump

Obgleich die Ausführungen Anpilogow’s klug sind und viel Kenntnis zeigen, widerspreche ich ihm im Kernpunkt und meine, dass er falsch schlussfolgert.

Mehr noch, ich sage, dass die usppa den Krieg *nicht* wollen und übrigens auch gar nicht führen könnten.

Ein entscheidender Faktor, der die Argumentation jener, die die usppa auf dem Kriegspfad sehen zu bestätigen scheint, die beträchtlichen Erhöhungen der Militärausgaben durch trump, sind ebenfalls eher das Gegenteil.
Ich werde das noch begründen, will aber zunächst den Kontext gerade rücken, denn dieser bestimmt die Möglichkeiten und den Kurs der usppa und nicht einige zig Mrd. $ oder einiger vermeintlich aussenpolitischer Lärm. Dies und Das – Replik auf A.A., Realität und Trump weiterlesen

A.A. – Trump – das ist Krieg

Übersetzung eines Textes von Alexej Anpilogow durch T. Roth (Quelle).

Wobei es ein moderner Krieg werden kann, ein heißer, oder sogar ein thermonuklearer.
Ich werde das begründen und bin bereit, mich konstruktiver Kritik zu stellen.

Die einstige Strategie der Angelsachsen – und später auch der Nordamerikaner – bestand darin, mit verschiedensten Mitteln, die Blockade Eurasiens zu gewährleisten.
– Von den Zeiten des „Großen Spiels“ zwischen Großbritannien und Russland in Mittelasien im XIX. Jahrhundert;
– ab Datum der wissenschaftlichen Artikulation des Herangehens an die „Blockade von Mittelerde“,
– es informierte schon ab 1904 Sir John Halford Mackinder;
– über die Containment-Konstruktion Spykmans,
– bis zu den Konstruktionen Huntingtons im „Krieg der Zivilisationen“,
– es besagten diese Konzeptionen über das riesige und unermessliche Eurasien alle dasselbe: das mit den verschiedensten Kulturen und mit befeindenden Staaten angefüllte Eurasien sollte geschlossen in sich verbleiben, obwohl es die reichsten Naturschätze und unbestreitbar auch historische und zivilisatorische Ambitionen hatte. A.A. – Trump – das ist Krieg weiterlesen

Dies und Das – Fokusänderung, Erkenntnis und trump

Wir sind alle naturgemäß mitten im Geschehen des Heute. Das eine Andere des „nicht-Heute“, die Zukunft, ist uns überhaupt nicht oder nur in vagen Umrissen bekannt und das andere, die Vergangenheit, ist uns nur durch Überlieferungen bekannt, die ursprünglich jeweils aus der Heute-Sicht der damals Lebenden entspringen. Konnten mir meine Großeltern selbst bei aller Bereitschaft zu Ehrlichkeit die Wahrheit über damals, über die Hitlerzeit erzählen? Wohl kaum; sie sahen doch nur einen kleinen Ausschnitt und das auch noch naturgemäß subjektiv.

Der klassische Ansatz der Historiker ist der, möglichst viele solche Ausschnitte zusammenzufügen, um so ein großes Bild zu erstellen. Allerdings: Würden Historiker aus der Zukunft mit einer Zeitreise-Kapsel heute in unser Land kommen und Ausschnitte direkt vor Ort sammeln, so würde doch eine Vielzahl von Leuten ihnen erzählen, wie wunderbar es ist, wie wir in Freiheit leben als mündige Bürger, die selbst über ihr Schicksal und das ihre Volkes bestimmen und auch, wie gut es doch ist, dass die „flüchtlinge“ hier sind, usw. Kurz, die Historiker erhielten ein völlig verzerrtes und aberwitziges Bild unserer Gegenwart. Dies und Das – Fokusänderung, Erkenntnis und trump weiterlesen

E.Satanowski -. Zerbrechendes ukrostan?

Ein Artikel von Jewgenij Sanatowski, übersetzt von T. Roth (Quelle)

Die Ukraine kann in Teile zerbrechen!

Ein Korrespondent von BaltNews.lv, der auf Dienstreise in Moskau war, hat auf dem Arbat den Experten für internationale Beziehungen, die bekannte Medienperson, den Präsidenten des Institutes Naher Osten, Jewgenij Satanowski, getroffen. Er hat ihn gebeten, die aktuellen politischen Ereignisse und Nachrichten zu kommentieren.

BN: – Jewgenij Janowitsch, wie stehen Sie zum Ausspruch der demokratisch gewählten Expräsidentin Lettlands, Vaira Vike-Freiberga, die das Treffen Putins und Trumps „das Treffen zweier Gorillas im Dschungel“ nannte?

J.S.: – Sie verstehen, erstens mag ich persönlich die Demokratie überhaupt nicht. Ich halte die Demokratie für die Ordnung, in der laut der britischen Maxime, ein kleiner Haufen Schurken eine große Menge Idioten verwaltet. Die Expräsidentin Lettlands hat einen originellen Vergleich in Bezug auf den russischen und den amerikanischen Präsidenten gemacht – mir scheint nur, dass zwar der eine einem Gorilla gleicht aber der andere überhaupt nicht.
Aber überhaupt die Gorillas – das sind merkwürdig friedliebende Tiere. Die Gorillas sind Grasfresser und der Gorilla wird niemals jemanden als erster angreifen. Die Gorillas sind klug, sorgen sich und sind überzeugend. Und, übrigens – sie sind flaumig. E.Satanowski -. Zerbrechendes ukrostan? weiterlesen

Bericht eines Serben aus dem Donbass (2)

Teil zwei eines Interviews mit Dehjan Beric, übersetzt von sloga (Quelle (youtube))

TEIL 2 des Interviews mit Dejan Beric:

T: Du bist während des Krieges auf ausländ. Söldner gestoßen. Wie kämpfen sie?

D: Heute kann ich nicht behaupten, dass die Gegenseite Söldner hätte. In den ersten Auseinandersetzungen am Flughafen hatten sie welche. Das waren amis und Polen, die ich sogar mit dem Mobiltelefon aufgenommen habe. Allerdings wurde mir ja mein Telefon mit einigen Aufnahmen bei meiner Verhaftung weggenommen. Leider durfte ich generell Aufnahmen (mit Schwarzen etc.) nicht veröffentlichen. Die kämpften gut. Sie haben jedoch nicht mit gleichwertigen Widerstand gerechnet. Nach unserem ersten ernsthafteren Angriff auf den Flughafen am 26. Mai hatten sie 94 Tote. Auf unserer Seite waren ebenfalls Profis mit viel Kriegserfahrung am Werk. Das hat die Gegenseite nicht erwartet. Die größten Verluste hatten sie in der ersten Stunde des Angriffes. Dannach gruppierten sie sich um und begannen uns einzukreisen. Wir mußten uns zurückziehen. Nach diesen ersten großen Verlusten sind sie einfach weggegangen. Ich bezweifle, dass die Gegenseite heute echte (Geld-)Söldner hat. Viele Ausländer kämpfen auf der anderen Seite nur, weil es gegen die Russen geht (z.B. Finnen). Ich selbst habe zwei Finnen festgenommen. Wie sich später herausstellte, waren sie in Finnland gut situiert. Die hatten kein finanzielles Motiv. Vermutlich haben sie für „die Jagd“ sogar bezahlt. Sie hatten Scharfschützengewehre großen Kalibers. Bericht eines Serben aus dem Donbass (2) weiterlesen

A. Wasserman – nazis, awakow, porkoschenko und Kohle

Ein Artikel von Anatolij Wasserman, übersetzt von T. Roth (Quelle)

Anatolij Wasserman – In der Ukraine stoßen wegen der Kohleblockade die Nazis und Awakow mit Poroschenko zusammen

Wie bekannt ist, war die Ukraine von Beginn an – vor anderthalb Jahrhunderten – als antirussische Konstruktion vorgesehen. Das Ziel der Schaffung der Ukraine ist – einen maximalen Schaden für Russland und die Russen anzurichten. Wie ich schon mehrmals sagte, soll der Russe, um Ukrainer zu werden, das ganze russische – zuerst in sich, und später (nach Möglichkeit) um sich herum – töten. Und da die heutige Ukraine – so weit wir es wissen – nicht besonders begabt ist, Russland zu beschädigen (eigentlich hat man alles was man mit diesem Ziel machen konnte, schon seit langem versucht und hat dabei die Ukraine viel mehr geschädigt, als die Russische Föderation), ist alles, was der Ukraine unter solchen Umständen noch übrig bleibt, sich selbst zu zerstören. A. Wasserman – nazis, awakow, porkoschenko und Kohle weiterlesen