Alle Beiträge von Thomas Roth

Ischtschenko – Warum kam biden nach kiew?

Übersetzung eines Artikels von Rostislaw Ischtschenko (Quelle)

Warum kam der Vizepräsident der USA nach Kiew?

– Am 20. Januar ist der Tag der Inauguration des gewählten Präsidenten Donald Trump.
– Am 15. Januar hat der weggehende Präsident, Barack Obama, Biden die Freiheitsmedaille des Präsidenten – die höchste zivile Auszeichnung der USA – überreicht.
– Am 16. Januar ist der Politrentner Biden in Kiew.

Ja, dieser Besuch war im Voraus geplant und auch angekündigt. Nichtsdestoweniger ist die Ukraine nicht das am ehesten in Frage kommende Land für einen Abschiedsbesuch des Vizepräsidenten der USA. Und das sowohl vom Gesichtspunkt ihres geopolitischen Gewichts aus, wie auch unter Berücksichtigung der mehr als bescheidenen Erfolge der amerikanischen Diplomatie unter Verantwortung von Joseph Biden ganz persönlich. Ischtschenko – Warum kam biden nach kiew? weiterlesen

crimsonalter – schwarze Zeichen und blaue Spielmarken

Übersetzung eines Artikels von Crimsonalter (Quelle).

Die schwarzen Zeichen und die blauen Spielmarken in der Ansprache Putins

Die jährliche Ansprache des Präsidenten ist ein russisches politisches Analogon zu einer Schautafel beim Eishockeyspiel. Auf der “Schautafel“ – steht der Spielstand, der anzeigt, wer gewonnen und wer verloren hat und in wessen Nutzen die Patience der politischen Allianzen gebildet wurde. Man kann auch die Analyse direkt nach dem Schlüssel durchführen, wem der Präsident „ein schwarzes Zeichen“ und wem er „eine blaue Spielmarke“ geschickt hat. Den Terminus „blaue Spielmarke“ biete ich als das Antonym für „das schwarze Zeichen“ an. In der Tradition des Pokerns sind die blauen Spielmarken die teuersten auf dem Spieltisch und so ist der Terminus „blaue Spielmarke“ (blue chip) in die Finanzwelt später übergegangen, wo man als „blaue Spielmarken“ die Aktien oder die wertvollen Papiere der größten, liquidesten und sichersten Gesellschaften an der konkreten Börse bezeichnet.

O.K., legen wir los. crimsonalter – schwarze Zeichen und blaue Spielmarken weiterlesen

crimsonalter – Vier Mythen über die russische Wirtschaft

Übersetzung eines Textes von Crimsonalter (Quelle).

Die Führung im Rating der schärfsten Erklärungen der [zum Veröffentlichungszeitpunkt – R.] vergangenen Woche übernahm die Erklärung davon, dass das Fallen der Einkünfte der Russen zu Ende gegangen ist. Die Reaktionen auf diese im Allgemeinen banale Erklärung, die auf der offiziellen staatlichen Statistik beruht, bewegten sich im Bereich von leichter Ironie bis hin zu aggressiver Negation. Es beweist sich wieder einmal, dass etwas Positives über die russische Wirtschaft im öffentlichen Raum auszusprechen; eine ziemlich riskante Sache ist.

Ich habe mir das aktuelle Interview Schuwalows auf NTV angeschaut, in dem die aktuellen Wirtschaftsprobleme des Landes besprochen wurden. Und als die Reaktionen darauf vorgestellt wurden, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es an der Zeit ist, über negative Mythen in der russischen Wirtschaft zu reden. Daran werde ich mich nie gewöhnen. crimsonalter – Vier Mythen über die russische Wirtschaft weiterlesen

Ischtschenko – Das Ende der Geschichte

Eine Übersetzung eines Artikels von Rostislaw Ischtschenko (Quelle)

Wenn Ihnen jemand – weil er ein Flegel ist – im öffentlichen Verkehr versucht, dumm zu kommen, oder ein intellektueller Invalide versucht, als literarischer Kritiker aufzutreten, Puschkin verbessernd, oder es urteilt irgendein Besserwisser, twittert in den Formaten der sozialen Netzwerke von „den Fehlern Putins“, vom „syrischen Afghanistan“ oder von „der Hilflosigkeit des Kremls“, … in solchen Fällen ist immer die beste Reaktion – jegliche Reaktion zu unterlassen.

Den Außenseiter ignorierend, lassen Sie den Galanteriewarenhändler allein mit seinem Spiegel zurück. Wenn Sie reagieren, beginnt er „Frankreich“ zusammen mit dem Kardinal zu retten. Der Außenseiter ist ehrgeizig, er verkümmert ohne Aufmerksamkeit und versucht immer, an jemanden oder etwas anzudocken, das das öffentliche Interesse herbeiruft, damit er weiter geschoben wird, wie der Mond, der vom widergespiegelten Licht leuchtet. Es ist einfach: wenn ich Putin schelte und Putin antwortet mir, dann bin ich genauso viel wert wie Putin. Ischtschenko – Das Ende der Geschichte weiterlesen

A. Wasserman – 2017, Kriegsjahr um die Köpfe

Übersetzung eines Gesprächs mit Anatolij Wasserman (Quelle)

2017 wird ein Jahr des Krieges um die Köpfe: Wasserman über Syrien, die Ukraine, den Donbass und die USA

Das Jahr 2016 geht zur Neige und es ist die Zeit gekommen, über die Zukunft nachzudenken. Der syrische Krieg, die russisch-amerikanischen Beziehungen, die Situation in der Ukraine und im Donbass – all das sind brennend aktuelle Themen.
Anatolij Wasserman, der bekannte Intellektuelle und politische Konsultant, hat der Bundesnachrichtenagentur seine Einschätzung der Ergebnisse des Jahres 2016 und die Perspektiven für das Jahr 2017 genannt. Das Interview führte Iwan Werichow.

Der syrische Krieg und der Krieg um die Köpfe A. Wasserman – 2017, Kriegsjahr um die Köpfe weiterlesen

Verschiedene Blicke auf die ami Armee

Von Thomas Roth zur Verfügung gestellte Übersetzungen von Texten von Alexeij Dolganow (Quelle) und Konstantin Kolontajew.

Die Armee der USA – ist die stärkste Armee in der Geschichte
(Konteradmiral a.D. John Kirby)

“Ich denke nicht, dass es in der langen Geschichte der Menschheit Streitkräfte gibt, die genauso begabt, klug, stark, mit solch guter Führung und den allumfassenden Ressourcen ausgestattet waren, wie die Armee der USA heute“, – sagte der Sprecher des Statedepartments der USA, John Kirby als Antwort auf die neuerliche Erklärung des Präsidenten Russlands.

Wenn jemand einen atomaren Wettlauf beschleunige, „dann nicht wir“, sagte Putin. Die USA hätten zwar den größeren Militärapparat, doch Russland sei stark. „Sie haben mehr Raketen, mehr U-Boote und mehr Flugzeugträger“, sagte Putin. „Aber Russland ist einfach stärker als jeder Aggressor.“ Verschiedene Blicke auf die ami Armee weiterlesen

Sokirko – Raketenschutzschirme und Russland

Übersetzung eines Artikels von Wiktor Sokirko (Quelle)

Ob Russland in der Lage ist, einen beliebigen Raketenabwehrschirm zu durchbrechen?

Wladimir Putins Worte nicht zu glauben, dass das in Russland geschaffene System der Überwindung der Raketenabwehr viel wirksamer als das System der Raketenabwehr der USA selbst ist, das schaffen nur die Amerikaner. Und das auf absolut spießigem Niveau. Ganz sicher glaubt man ihm auch im Pentagon nicht, weil sie mal wieder nicht gründlich benachrichtigt wurden. Der Oberbefehlshaber der strategischen Raketentruppen, Generaloberst Sergej Karakajew, ist genau im Bilde über die Möglichkeiten der Raketentruppen beider Seiten. Sicher hat er als Antwort auf die Worte des russischen Präsidenten ein wenig mit dem Kopf genickt: „Wir sind die Raketentruppen – uns ist jedes beliebige Ziel nah!“.

Die USA, auch das ist unumstößlich, sind bei der Entwicklung ihrer Raketenabwehr vorangekommen, die von Beginn an zur Reaktion auf die nuklearen Bedrohungen seitens „der Terrorländer“ erklärt wurde, zu denen unter anderen Nordkorea und der Iran gehören. Dabei verfügt die [koreanische – Anm. R.] KVDR bis heute nicht über ernstzunehmende Trägermittel und Teheran hat nur einen Ersatz anstelle „echter“ interkontinentaler ballistischer Raketen. Dabei entfaltete Washington die Raketenabwehr zum großen Teil hartnäckig in Europa, als ob Pjöngjang seine unfertigen Raketen direkt über eine Erdhalbkugel „schießen“ könnte und sie nicht direkt über den Ozean starten müßten. Sokirko – Raketenschutzschirme und Russland weiterlesen

Glasjew – Die organische Natur Eurasiens

Übersetzung eines Interviews mit Sergej Glasjew (Quelle)

Sergej Glasjew: „Wir stehen an der Schwelle eines grundsätzlich neuen Modells weltwirtschaftlicher Beziehungen“

Die Wahl Donald Trumps und die Absage der USA an die Transatlantische Partnerschaft können die EU oder mindestens den Teil ihrer selbständigsten Mitglieder an die Seite Russlands – in das Euroasiatische Bündnis – führen. Darüber, was bei uns im Allgemeinen geschieht, worin die Unterschiede bestehen und welche Perspektiven es gibt, redete der „Militär-Industrielle Kurier“ mit dem Berater des russischen Präsidenten, Sergej Glasjew.

„Es gibt Lokomotiven des Wirtschaftswachstums, die außerhalb der Grenzen unseres Landes liegen, aber sehr wichtig für uns sind.“ Glasjew Glasjew – Die organische Natur Eurasiens weiterlesen

R. Ischtschenko – Zum Abschluß des Jahres 2016 (3)

3. und letzter Teil der Übersetzung eines Gesprächs mit R. W. Ischtschenko (Quelle).

J.Nikiforow: Das, was Putin „Europa von Lissabon bis Wladiwostok“ nannte…

R.W.Ischtschenko: Ebenso richte ich Ihre Aufmerksamkeit darauf, dass dort niemand von irgendwelchen tatsächlichen Vorkommen an Kohlenwasserstoffen bzw. überhaupt von den Mineralien auf dem arktischen Festlandsockel weiß, ob sie schon gefördert wurden und ab wann sie nützlich sein werden. Aber nichtsdestoweniger, kaum hat der Nordmeerweg begonnen, eisfrei zu werden, begannen die Vereinigten Staaten sich sehr für die Arktis zu interessieren, denn immerhin ist die nördliche Meeresroute noch eine Ader, die den Fernen Osten über das Hoheitsgebiet Russlands mit Europa (wenn auch nur mit Nordeuropa und nicht mit Westeuropa) verbindet. Diese Ader muss man auch zerreißen, weil sie näher und billiger ist, als derselbe Weg durch das Mittelmeer. Daran ist nichts persönliches, das ist nur das Business. Und das war immer so. Wenn es die Sowjetunion noch gäbe, dann würde sie auch darum kämpfen, dass die Transportströme über ihr Territorium fließen. Warum sollten wir auf den Gewinn verzichten? Wir würden auch gegen die Interessen der USA antreten. R. Ischtschenko – Zum Abschluß des Jahres 2016 (3) weiterlesen

R. Ischtschenko – Zum Abschluß des Jahres 2016 (2)

Teil 2 einer Übersetzung eines Gesprächs mit Rostislaw Ischtschenko (Quelle)

J.Nikiforow: Wir sehen erstens die Prozesse der Desintegration und zweitens verstehen wir das aufrichtige Befremden und die Panik der Eliten. Es scheint, als wüssten sie nicht, was zu machen ist.

R.W.Ischtschenko: Sie sind gerade aus einem anderen Grund in Verwirrung geraten. Sie wissen, was zu tun ist, aber sie verstehen auch, dass die USA jetzt ihre Außenpolitik heftig ändern könnten, die dann mit den Interessen gerade jener europäischen Eliten nicht mehr übereinstimmt, die jetzt an der Macht sind. Im europäischen Bündnis existiert die gleiche Spaltung der Eliten, wie in den USA. Aber die globalisierten europäischen Eliten, die sich auf die Macht der USA stützen, unterdrückten bei sich die nationalistischen Stimmungen (dieselben Ideen, dieselben Losungen, unter denen Trump an die Macht kam) ausreichend erfolgreich. Und jetzt sehen sie, dass sich die Situation ändert, sie verlieren die Unterstützung der USA, weil sich die Staaten auf ihre inneren Probleme konzentrieren. Außerdem können die globalisierten europäischen Eliten mit alternativen Eliten vermischt sein, die zugunsten der Unterstützung der nationalen europäischen Wirtschaft antreten. R. Ischtschenko – Zum Abschluß des Jahres 2016 (2) weiterlesen