„Nur ungerade Zahlen können Primzahlen sein, weil die geraden ja durch 2 teilbar sind“. Kann man mit Tausenden Zahlen ausprobieren, z.B. mit 666. Stimmt immer.
Immer? Nein. Für 2 stimmt’s nicht, denn 2 *ist* eine Primzahl – und gerade.
Das ist ein recht hübsches Beispiel für eine der vielen, vielen Varianten von (nicht selten bewusst herbei geführten) Missverständnissen. In diesem Fall wird der Umstand ausgenutzt, dass der Normalbürger eine vereinfachte Definition von „Primzahl“ im Kopf hat, die ungefähr so aussieht „Eine ungerade Zahl, die nicht teilbar ist“ (Der Normalbürger zählt „teilbar durch 1“ und „teilbar durch sich selbst“ nicht zu „teilbar“; „teilbar“ ist etwas wie „9 ist durch 3 teilbar und 14 durch 7“). Die korrekte Definition aber ist genau das (und nicht weit verbreitet in den Köpfen der meisten): Eine Zahl ist genau dann eine Primzahl, wenn sie eine positive Ganzzahl und nur durch 1 (was für jede positive Ganzzahl gilt und deshalb unsinnig erscheint und also als „kann man weglassen“ betrachtet wird) und durch sich selbst teilbar ist, was ebenfalls für *jede* positive Ganzzahl gilt. Verständlich, dass der Normalbürger das nicht verinnerlicht; wieso sollte es sinnvoll sein, eine Besonderheit mit Merkmalen zu definieren, die für absolut jede positive Ganzzahl gelten? Was ist das Geheimnis? Das unscheinbare Wörtchen „nur“.
Bei den Themen, die hier bei uns diskutiert werden, kommen in der Regel noch Absicht, verschiedene Ebenen und „Ablenk-Feuerwerk“ hinzu. Die Chance des normalen Bürgers, das zu durchschauen geht gegen Null – und genau das ist das Ziel. Dies und Das – politik. Gedanken und ein Beispiel. weiterlesen