Der erste Teil einer Übersetzung eines Artikels von Prof. A. Fursow durch Artur (Quelle)
Die Wasserscheide – die finalen 30 Jahre des Kapitalismus (Teil 1)
Andrej Fursow – russischer Historiker, Gesellschaftskritiker, Publizist und Soziologe. Autor von mehr als 200 wissenschaftlichen Arbeiten, darunter auch neun Studien. Direktor des Zentrums russischer Forschung des Instituts für fundamentale und angewendete Forschung an der Moskauer Staatlichen Geisteswissenschaftlichen Universität (RGGU), Vorsteher der Abteilung Asien und Afrika am Institut für Wissenschaftliche Information in den Sozialwissenschaften der Russischen Akademie der Wissenschaften.
„Erzittert die Erde wie ‘ne hohle Nuss,
wie Span erzittert der Harnisch.“
(Lied aus dem Film „Der letzte Zoll“ [AdÜ.: Drama, UdSSR, 1958])
1.
Die Mehrheit der Menschen fühlt auf die eine oder andere Weise: vor unseren Augen endet eine Epoche, genauer – gleich mehrere Epochen. Die fette Zeitlinie verlief zwischen 2008 und 2014. Im Jahr 2008 – eine Weltkrise. Im Jahr 2014 – ein US-amerikanisch-bandera’scher Putsch in Kiew als Startpunkt für eine (geo-)politische Weltkrise, urplötzlich, dabei die Beziehungen zwischen der Russländischen Föderation und den USA, dem „kollektiven Westen“, auf lange Sicht verschlechternd. Auf lange Sicht, da der Putsch einen Aggressionsakt bestimmter Kräfte vonseiten des Westens gegen Russland darstellt, gegen die russische Welt, der schlussendlich in einer, wenn auch unvollständigen, leider nur auf die Krim beschränkten, Antwort von Seiten Russlands resultiert. Um eine Debatte führen zu können, welche Epochen die Linie „2008-2014“ voneinander trennte, wäre es sinnvoll, zuerst auf die Geschichte des kapitalistischen Systems als Ganzes zu schauen. A. Fursow – Die finalen 30 Jahre des Kapitalismus weiterlesen →