Sergej Kurginjan zum Lösungsansatz der amis

Zuerst eine Zusammenfassung des gesamten Auftritts von der Internetseite des ausgestellten Videos, und anschließend eine Transkription der letzten ca. 10 Minuten der Sendung, wo Herr Kurginjan nochmals auf den thematischen Block meiner letzten von Ihnen [„hier im Dorf“ – R.] publizierten Übersetzung zurückkommt, nämlich die historische Logik und der Antrieb der dunklen Eliten. Ich wünsche Ihnen und allen Interessierten viel Freude beim Lesen!

[usppa- – R] AMERIKA WILL SEINE PROBLEME MITHILFE EINES WELTKRIEGS ODER DES GLOBALEN CHAOS LÖSEN

Quelle (auf Russisch)

Synopsis der Sendung „Das Recht auf Wissen!“ vom 02. November 2024:

„Der BRICS-Gipfel in Kasan ist ein Großereignis, das im Westen mit großer Anspannung verfolgt wurde. Viele wähnen bereits, dass die BRICS im Begriff sind, sich als Epizentrum einer neuen multipolaren Welt zu etablieren und eine neue Hoffnung für die Entwicklung einer ganzen Reihe von Entwicklungsländern zu sein.

Sergej Kurginjan, Politikwissenschaftler, Philosoph [AdÜ: und Doktorand der Mathematik und Geologie, Historiker und Theaterregisseur] und Vorsitzender der Bewegung „Essenz der Zeit“, ist der Ansicht, dass der Gipfel ein Vorstoß zur Veränderung des globalen Finanzsystems ist. Die Tatsache, dass viele Staats- und Regierungschefs aus aller Welt zu diesem Ereignis nach Russland gekommen sind, ist bereits ein wichtiger Wendepunkt. Nach Ansicht des Politikwissenschaftlers kann der Gipfel von Kasan als ein Sieg für Russland betrachtet werden. Aber bereits morgen werden sich unweigerlich schwierigere Fragen stellen, und die wichtigste davon wird sein, ob wir [AdÜ: die russische Gesellschaft] den bestehenden globalen Megatrend unterstützen oder ihn als eine Sackgasse und als katastrophal für Russland betrachten werden.

Wie wurde der Welt die „Nicht-Entwicklung“ unter dem Deckmantel der „nachhaltigen Entwicklung“ aufgezwungen? Welche globalen Widersprüche treiben die USA dazu, einen neuen Weltkrieg zu beginnen? Kann Russland der Welt einen alternativen Megatrend zum westlichen Megatrend aufzeigen, der die Menschheit retten würde? Die Antworten auf diese Fragen gab Sergej Kurginjan in der Sendung „Das Recht auf Wissen!“ von [AdÜ: Politologe, Publizist und Moderator] Dmitri Kulikow.

Der Politikwissenschaftler betont, dass die drastischen Maßnahmen Russlands wie die SMO [AdÜ: die sogenannte „Spezielle MilitärOperation“ in der Ukraine] erst ermöglicht wurden, nachdem wir davon überzeugt waren, dass die chinesische Führung sehr gut verstanden hat, dass die Amerikaner China vollkommen nicht ausstehen können. Es ist China, und nicht die USA, das heute die Globalisierung der Warenströme und anderer Dinge vorantreibt. Die USA und weitere Länder, die früher die Globalisierung vorangetrieben haben, rufen inzwischen „Stopp!“.

Nach Ansicht des Vorsitzenden der „Essenz der Zeit“-Bewegung hat das Gesetz der heterogenen Entwicklung gewirkt [AdÜ: Eines der postulierten „Gesetze“ aus der (russischen) Soziologie, wonach Zivilisationen und Gesellschaft im Laufe des historischen Prozesses sich unterschiedlich schnell entwickeln und deswegen interkulturelle Spannungen entstehen]. Es hat sich herausgestellt, dass China inzwischen die weltweite [AdÜ: Wirtschafts-] Führung beansprucht; die USA wollen sich dem widersetzen. Der Weg für die Amerikaner, sich zu wehren und die Macht über die Welt zu behalten, ist der Weltkrieg und das globale Chaos.

Herr Kurginjan weist darauf hin, dass das im Westen entstandene Konzept der „nachhaltigen Entwicklung“ trügerisch ist. Er ist davon überzeugt, dass diejenigen, die es entwickelt und gefördert haben, wissen, dass Entwicklung per se nicht nachhaltig sein kann. Alles, was mit Entwicklung zu tun hat, ist als Prozess nicht linear und daher von Grund auf instabil.

Tatsächlich, so Kurginjan, ist das Konzept der nachhaltigen Entwicklung seit dem Bestehen des „Club of Rome“ [AdÜ: globalistische Gedankenfabrik] zu einem Konzept der prinzipiellen Nicht-Entwicklung geworden. Die Fortentwicklung wurde verboten, insbesondere für schwache Länder. Es sei erstaunlich, mit welcher Entzückung bei uns gleichzeitig sowohl „Liberale“ als auch Kommunisten damals all dies unterstützt haben!

Der Leiter der „Essenz der Zeit“-Bewegung ist der Ansicht, dass der Wunsch der russischen Eliten, gleichzeitig dem bestehenden Megatrend zu folgen, der die Moderne aufheben will, und gleichzeitig an dieser Moderne festzuhalten, ein Widerspruch ist, der früher oder später aufgelöst werden muss. Die Idee, die bestehende Weltordnung zu korrigieren [,so meinen sie – R], sie gerechter zu machen, sei zwecklos; diese sei unverbesserlich.

Das wichtigste Problem, das nirgendwo diskutiert wird, ist das Problem des Menschen, stellt Kurginjan fest. Der Mensch ist das schrecklichste Lebewesen auf dem Planeten, denn im Gegensatz zu den Tieren tötet er nicht ausschließlich, um sich zu ernähren. Außerdem perfektioniert er unaufhörlich die Instrumente zum Morden. Wenn der Mensch „nach unten gedrückt wird“ und dem erliegt, falls der Mensch nicht „aufsteigt“, wird er früher oder später zu einem Mittel der [AdÜ: auch seiner] Zerstörung.

Der heutige Westen, so Kurginjan, hasse den [AdÜ: positiv interpretierten] Humanismus zutiefst. Und gerade weil die Russen ihm nicht grundsätzlich abschwören können, werden sie als Träger des Humanismus gehasst. Es sei ein großer Segen, dass Russland in seinem heutigen [AdÜ: geschwächten] postsowjetischen Zustand dem Bösen in der Welt dennoch ins Gesicht gespuckt habe.“

–––

Transkript der Sendung „Das Recht auf Wissen!“ vom 02.11.2024 des Kanals „TV-Zentrum“ ab Zeitmarke 1:07:48:

Dmitri Kulikow:

„Sergej Iwanowitsch, aber das Hauptthema für mich in unserem heutigen Gespräch ist natürlich der Mensch, ja, und die Geschichte. Sie haben es gerade sehr schön gesagt, die Sakralität der Geschichte, die wir haben und an der wir im Allgemeinen festhalten. Dem stimme ich zu, aber wenn ich mir den Westen anschaue, den Sie beschrieben haben, was für einen Abgrund er erreicht hat … Ich bleibe auf der taktischen Ebene, damit es verständlich bleibt.

Auf der Ebene des – Gott möge mir verzeihen – amerikanischen Wahlkampfes gibt es zwei grundlegende Thesen von Kamala Harris, die sich als sehr klug präsentiert. Die erste grundlegende These lautet, dass nichts aus der Vergangenheit gerechtfertigt werden soll. Nichts präge das Heute und auch nicht das Morgen. Und das soll es auch nicht. Eigentlich hat ihr das ja jemand beigebracht, diesen Ansatz. Und die zweite These stammt von Genosse Harrari [AdÜ: Yuval Noah Harari, israelischer Historiker und Anhänger des globalistischen Transhumanismus]. Es gibt da so etwas, na ja, aus meiner Sicht kann man diese Figur in gewissem Sinne als einen Ostap Bender [AdÜ: Ostap Bender, ein fiktiver Antiheld und charmant-erfindungsreicher Trickbetrüger aus den Romanen „Die zwölf Stühle“ und „Das kleine Goldene Kalb“ der sowjetischen Brüder Ilja & Jewgenij Petrow] verstehen.

Er stellte eine Frage. Er sagte, es gab irgendeine erste Wirtschaftsrevolution, sie brachte das Proletariat hervor. Und die jetzt folgende Wirtschaftsrevolution, die Industrielle, sie werde überflüssige Menschen hervorbringen. Und dann stellt sich die Frage: Was machen wir mit diesen Menschen? Warum brauchen wir überflüssige Leute?

Und er beantwortet die Frage wie folgt: Nun, diese Menschen müssen von der virtuellen Realität absorbiert werden, also von einem Computerspiel; von diesem, wie er es nannte, bedingungslosen Einkommen. Und ich selbst füge hinzu, da es nachvollziehbar ist, durch die Genehmigung leichter Drogen und aller möglichen Perversionen.

Dies ist in der Tat die Welt, die sich von dort auf uns zubewegt. Ja, wenn man es so sieht – es ist mir nicht eigen – aber wenn man es poetisch ausdrückt, ist es die drohende Dunkelheit. Hier ist der Mensch, der ihrer Meinung nach rumsitzen, Popcorn essen, ein Computerspiel spielen und sich mit leichten Drogen unterhalten sollte. Nun, wer aber sind sie? Sind sie dann etwa Übermenschen gegenüber diesem Menschen?“

Sergej Kurginjan:

[belustigt] Beginnend ab der grauen Vorzeit, ja?

Da lehne ich hier eine vereinfachte Vorstellung vom Humanismus kategorisch ab, und Sie fangen schon wieder damit an, nicht wahr? Mit der Vereinfachung.“

Dmitri Kulikow:

[entschuldigend] Sie [AdÜ: die westlichen Eliten] haben nun mal beschlossen, dass er [AdÜ: der Humanismus] ihre Erfindung ist.“

Sergej Kurginjan:

„Der Sinn des Ganzen ist Folgender:

Nun, seit Anbeginn der Zeit gab es Götter, die für und gegen den Menschen waren. Irgendwo in Sumer gab es noch kein monotheistisches System. Inki-Enki [AdÜ: Enki, sumerischer „Weisheitsgott“ der mesopotamischen Annunaki („göttlicher Ältestenrat“) und Vater des späteren babylonischen „Stadtgottes“ Marduk] … Irgendwer wollte da, dass das alles hier zu Boden sinkt, und jemand versuchte, die Dinge zu retten und eine Art Floss [AdÜ: Die Arche der biblischen Sintflut, zuvor auch erwähnt im babylonischen Gilgamesch-Epos und im sumerischen Atraḫasis-Epos] zu bauen.

Und so war es schon immer, nicht wahr?

„Drum besser wär’s, daß nichts entstünde“, sagte er, eben dieser Mephisto, ja? „Alles, was entsteht, ist wert, daß es zugrunde geht.“ Das heißt, diese zwei Thesen existieren schon immer. Der stärkste Ausdruck dieser Thesen ist natürlich der Gnostizismus. Eine recht alte Lehre, die im Kern auf dem unerschütterlichen Glauben an die anthropologische Ungleichheit der Menschen beruht. Also darauf, dass es keine gemeinsame [AdÜ: menschliche] Art gibt.

Da gibt es Pneumatiker, die vollwertigen Menschen. Es gibt Psychiker, die Halbmenschen. Und es gibt Physiker – Nichtmenschen oder Heloten – welche wie Tiere sind.

Dies ist die erste These, an die sich stets die zweite These anschließt. Dass die Welt, dieser Kosmos hier, diese so genannte Ordnung, eine abscheuliche Schöpfung eines unbedeutenden Demiurgen ist, der dieses „Konzentrationslager von Universum“ erschaffen hat, nicht wahr? In dem es so unausstehlich ist zu leben, und so weiter. Dessen Schöpfung ein einziger Fehler war; nicht nur des Menschen, sondern der ganzen Schöpfung.

Im Grunde genommen bildeten diese Ideen, na ja, Sie können jeden lesen, Basilides, Valentinus, also, äußerst späte Autoren, die Grundlage des Dritten Reiches. Die Grundlage seines okkulten, esoterischen Teils. [AdÜ: Der „Kult der Schwarzen Sonne“, der britische Freimaurerlogen nachahmte und in der Wewelsburg von der SS unter Leitung von Reichsführer Himmler von der nazistischen Kernelite praktiziert wurde.]

Und sie gingen nirgendwo hin! Zur dieser Zeit taucht ein neues gnostisches U-Boot auf. Nennen Sie es das Neue Atlantis, oder wie Sie möchten. Als der bürgerliche Humanismus kritisiert wurde – zu Recht – oder das Projekt der Moderne, oder was auch immer, gab es innerhalb dieses Projekts immer noch die Einheit der menschlichen Ethnie und die Notwendigkeit der gemeinsamen Entwicklung und Erhebung. Es lag da was Verächtliches in Kiplings Worten [AdÜ: Rudyard Kipling, britischer Satiriker und Autor des Gedichts „The White Man’s Burden“ / „Die Bürde des Weißen Mannes“]. Tragt die Last des weißen Mannes oder nicht, zumindest gab es eine Last, „gebet ihnen all das“ etc. Jeder Kolonialismus, jedes dieser Systeme, brachte das Recht der Weißen mit sich, diejenigen zu entwickeln, die sie damals entwickelt haben. Und um dieses Recht ging es auch letztendlich. Seit dem Römischen Club und schon früher wird jede Entwicklung als verboten behandelt.

Dieses sogenannte „sustainable development“, das ist ein Verbot der Entwicklung als solcher. Und insbesondere für die Entwicklung dieser schwachen Länder. Sie dürfen sich vor allen Dingen nicht mit einem Autoritarismus oder einer Art Zentralisierung der Macht weiterentwickeln. Einem Bekannten von mir, der zu diesem Zeitpunkt einen großen westlichen Geheimdienst leitete, erzählte der Präsident der Elfenbeinküste: „Jetzt sind die Amerikaner hier. Sie fordern wieder Demokratie! Ich habe sehr lange am Aufbau meiner Nation gearbeitet, und jetzt wird es wieder Stammesfehden geben!“ Wir benötigen also eigentlich diese Zentralisierung, diesen Versuch, eine Nation aufzubauen, und diesen Versuch, Ressourcen zu bündeln, um sie für die eigene Entwicklung einzusetzen.

Wenn man ihnen also sagt: „Demokratie in Zentralafrika, ihr Bastarde! Damit auch ja Demokratie herrscht! Jeder gegen jeden!“, so sagen sie ihnen in Wahrheit: „Ihr werdet euch nie entwickeln. Niemals!“

Als sie den Westen noch sehr verehrt haben, waren sich Leute wie Mubarak und andere Anführer der gegen sie erhobenen Vorwürfe nicht bewusst. Oder an den gleichen älteren Assad oder wen auch immer. Aber wir liebten sie doch so sehr! Einige die Franzosen, einige die Amerikaner, und so weiter. Die Anklage war aber eine andere: „Ihr entwickelt eure Länder, doch wir wollen das nicht!“

So sagten zuerst Condoleezza Rice [AdÜ: Außenministerin der USA, 2005-2009], und dann ihr Chef, in Ägypten und anderswo, dass „unsere ehemaligen Freunde zu unseren Feinden und unsere ehemaligen Feinde zu unseren Freunden werden“. Und wir alle dringend Demokratie bräuchten. Es ging darum, dass ISIS zum Freund würde. Man kann so viel vorgeben, wie man will, dass man ISIS bekämpft, aber es ist letztendlich ein Freund, weil er nicht für Entwicklung steht. Im Grunde genommen ist [AdÜ: für die USA] ein Kalifat zum Verbündeten geworden, das die Idee der Entwicklung als solche hasst. So wurde die gesamte Peripherie der Welt der Entwicklungsmöglichkeit beraubt. Und die Eigenschaften dieser „Entwicklung“, die auf den Kern dieser Weltzivilisation übertragen wurden, erwiesen sich als zutiefst zerstörerisch.

Doch das ist erst der Beginn des Spiels. Meine Bekannten, die hohe Positionen im sowjetischen Geheimdienst bekleideten – und nicht nur dort, auch in der Stasi, aber letztendlich egal – die haben immer gesagt: „Das geheime Projekt, von dem Sie sprechen, heißt ‚Projekt Großinquisitor‘ oder ‚Flammenherz / Flammendes Herz‘.“ Und dass sich die Schlipsträger eher dem einen Projekt zuwenden würden, während die Stiefel, ich meine im Westen, sich einer harten Militärdiktatur, die das Privateigentum bewahrt, zuneigen.

Das Projekt „Großinquisitor“ wurde gewissermaßen von den Jesuiten in Paraguay ausprobiert [AdÜ: faschistische Militärdiktatur des antikommunistischen Diktators Alfredo Stroessner, 1954-1989]. Und dass sozusagen die Verbindung zwischen denen, die es ausprobiert haben, und der heutigen Elite, sozusagen der Staatselite hinter dieser Demokratie [Nazi-Übersiedler nach 1945], klar und deutlich sei. Und das entspricht der vollen Wahrheit.

Ich habe mich immer gefragt, warum sich eine große Behörde, eine rein seriöse Central Intelligence Agency, sich plötzlich so für das Projekt Voodoo öffnet. Was, was ist daran so begehrenswert? Es handelt sich schließlich um keine russische Sekte. Warum war es also notwendig, dass sich die ganze Abteilung darauf einlässt? Wir befinden uns demnach in den ersten Annäherungen an diese Dunkelheit, die posthumanistisch ist.

Und das Ende des Projekts Humanismus, des Projekts Mensch und des Projekts Geschichte verkündeten sie in der Tat. Sie sind dabei, diese Welt zerstören zu wollen, um ihre Macht zu bewahren. Heidegger sagte, dass, wenn jede Metaphysik verschwunden ist, die letzte Metaphysik als Wille zur Macht verbleiben wird. Hier werden wir sehen, was es bedeutet, wenn die Metaphysik des Willens zur Macht über jenen schwebt, die keine Menschen mehr sind. Sie werden doch einem Tierzüchter nicht vorwerfen, dass er die Hühnerpopulation optimieren will, oder?

„Aber aus irgendeinem Grund sagen Sie während der Bereinigung der menschlichen Bevölkerung, dass diese eine unsterbliche Seele hätte; aber diejenigen, die auf diese Weise sozusagen optimiert werden sollen, haben doch keine! Und was wäre nur los, wenn wir stattdessen die Hühnerpopulation nicht optimieren würden, wie Sie es auch bei Menschen fordern?“

Tiefere Formen der Finsternis werden noch kommen. Und das erklärt die monströsen Mutationen des Westens auf der anderen Uferseite der bürgerlichen Moderne und des Humanismus. Sie wurden rückgängig gemacht. Und alles, was wir sehen, sind die Ergebnisse dieser Abwicklung.“

Dmitri Kulikow:

„Vielen Dank für dieses wie immer sehr interessante und informative Gespräch. Vielen Dank, Sergej Iwanowitsch. Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich danke Ihnen für Ihre Teilnahme an dieser Sendung. Und ich werde mich für eine kurze Zeit von den Zuschauern verabschieden, für genau eine Woche.

Bis bald, wie immer, auf dem Kanal „TV-Zentrum“.“

(Wunschgemäß kleine Hinzufügungen … R.)

34 Gedanken zu „Sergej Kurginjan zum Lösungsansatz der amis“

  1. === Ich bitte darum, hier ausschließlich themenbezogen zu kommentieren! ===

    Wie vielleicht bemerkt wurde, ist der Dörfler Kosmonaut nun als Autor hier im System (was beschi… aufwendig war mit wordpress, aber mAn angebracht und wohlverdient angesichts der bereits mehreren Artikel vom geschätzten Kosmonauten), so dass seine Arbeit hier nun nicht mehr unter meinen Namen erscheint, nur „garniert“ mit einem einleitenden Hinweis auf den wirklichen Autor, sondern, wie es sich gehört, unter seinem Namen.

    Nun noch zwei Anmerkungen von mir zum Text:

    „einen alternativen *Megatrend* … aufzeigen“ – Danke, Nein! Einfach nur „Trend“ sollte doch wirklich reichen – und zu diesem positiven Trend sollte auch der Verzicht auf debile großmäulige anglizismen wie z.B. „Mega“, „Super“ oder dergleichen dranzuklotzen gehören. Insofern mal, wie z.B. im vorliegenden Fall, eine Hervorhebung angebracht ist, so verfügen *zivilisierte*, nicht erbärmlich spärliche Sprachen wie z.B. und insbesondere die deutsche wie auch die russische über geeignete Adjektive wie z.B. „entscheidend“, „wesentlich“, usw.
    „Megatrends“ wie z.B. Kaugummi in noch einer weiteren Farbe, überlassen wir doch besser jenen, deren notdürftige Sprache – und Kultur – auf Gebrüll wie „Mega“ angewiesen sind …

    Und: „Kamala Harris, die sich als sehr klug präsentiert.“ – da kommt bei mir die Frage auf, ob der, der das sagt, blind, taub und extrem einfältig ist -oder- einen Sinn für etwas absonderlichen Humor hat. Da es ein Russe ist, gehe ich von Letzterem aus.

    Womit wir auch bei einer ergänzenden Aufforderung des Hausmeisters Igor sind:
    Verständlich, dass es viele in den Fingern jucken wird, sich ab morgen zum „Wahl“-Spektakel in idiotistan zu äussern. Tun Sies bitte *nicht*! Es wird noch mehr als ausreichend Gelegenheit dazu geben … – aber *nicht hier*!

    1. „Kamala Harris, die sich als sehr klug präsentiert.“

      Ja, das war von Herr Kulikow eindeutig ironisch gemeint; er zeichnet sich in seinen Sendungen wahrlich nicht durch Ami-Liebe aus. Ich hätte das wahrscheinlich durch eine bessere Wortwahl beim Übersetzen (z.B. „sich als sehr klug gibt“) mehr hervorheben sollen.

      Was Superlative („Mega“) und parasitäre Anglizismen angeht, so ist das auch zu meinem Bedauern eine in Russland unter Medien- und Werbeleuten leider weit verbreitete Unmode; selbst unter eigentlich sehr anständigen und intelligenten Menschen. Die russische Regierung versäumt es bis heute, einfache sprachliche Regelungen und grundlegende Zensur zumindest auf staatlichen Informationskanälen einzuführen: Wörter wie „Mega“, „Cashback“, „Businessman“, „Weekend“, „Store“, „Market“, „Club“ (mit sowieso falscher Aussprache) sind selbst bei älteren Bürgern (mit einer gewissen, typisch russischen Gleichgültigkeit) seit den 90ern in weitem Gebrauch – zumindest, bis eine ernstgemeinte politische Initiative oder der Generationswechsel dem ein Ende setzt.

      [Kleine Ergänzungs-Wünsche des Autoren, gelöscht – R.]

      1. „Ich hätte das wahrscheinlich durch eine bessere Wortwahl beim Übersetzen (z.B. „sich als sehr klug gibt“) mehr hervorheben sollen.“ – NJET. Ein Übersetzer übersetzt das was da steht.
        Der Fehler liegt im Zweifel bei mir; ich kenne den Mann (Hr. Kulikow) kaum und kann das deshalb nicht so gut einschätzen.
        Gleich wie, ich habe ja aus gutem Grund (sinngemäß) „Russe, ergo seltsamer Humor“ (und nicht blind und blöde) angehängt.

        „anglizismen“ – Na ja, die sind leider nahezu Welt-weit verbreitet ungefähr wie auch Syphilis …
        Es fiel mir nur auf, da da ja zwei eigentlich klüge Köpfe miteinander reden und es missfällt mir aus zwei Gründen besonders, 1) Russisch ist ja keine etwas ausgefeiltere Art von Brust-Trommeln und Grunzlauten (wie englisch) und 2) wie bitte sollen Völker denn zurück finden in sprachliche Zivilisation und Kultur, wenn selbst führende Köpfe, die Intelligentsia wie kuhle vollblöde auf zensortube sprechen?
        Und solche Begleiter und Wegweiser werden weite Teile der Welt *brauchen*, dringend sogar, um sich aus dem Sumpf wieder zu erheben in *wirkliche* Zivilisation und Kultur!

        1. „…wie bitte sollen Völker denn zurück finden in sprachliche Zivilisation und Kultur, wenn selbst führende Köpfe, die Intelligentsia wie kuhle vollblöde auf zensortube sprechen?“

          Zwei Prachtbeispiele – bzw. Beispiele, zu der Vor-Vorgeneration und heute:
          1. Flavio von Witzleben (um ein paar Ecken verwand, mit dem General von Witzleben, den man ohne Gürtel und Hosenträger – aber mit einer zu großen Hose – vor den Richter Freisler stellte („Sssiiieeeee sind ja ein elendiger LUMP!“). Und dieser Flavio von Witzleben ist Journalist, hat zwischendurch auch mal interessante Gesprächspartner zu Gast, aber, seine Beiträge fangen *immer* mit folgender Begrüßung an: „Liebe Communitiee!“
          2. Der Enkel von Bismarck… der kommt auch nicht ohne Anglizismen aus, das ging bei einem Gespräch dann auch soweit, dass ich abbrechen musste.

          Es mag Bereiche geben, wo man um Anglizismen nicht herum kommt und es Sinn macht. Aber wenn ich irgendwo anrufe, und der AB kommt mir (ohne Not!) mit: „Ich bin grad nich im Offiss….“ dann schwillt mir schonmal der Kamm …isso!

          1. Es erstaunt mich nicht, dass Sie da so ähnlich denken wie ich, nur: Die Probleme überhaupt mal zu erkennen und zu nennen ist zwar wichtig, aber doch nur der Anfang. Worum es mir vorrangig geht, einfach weil das offensichtlich auf uns zu kommen *wird*, ist die Frage „und wie kommen wir zurück in die Kultur und Zivilisation, die wir ja mal hatten?“. Selbst willige Schüler brauchen ja Lehrer.

            1. Ich glaube das wird schwierig … siehe der GSG9-Typ von dem ich neulich mal erzählt hatte, dem ich ein weiteresmal eine Mail (<—dahammaswieda! ;)) mit Quellenangaben geschickt habe (damit er den verzapften Stuss mal selbst überprüfen kann) und der seit dem nicht darauf geantwortet hat.

              Und da man gegen den Willen niemand vom Gegenteil von etwas überzeugen kann, wird es wohl sehr viel Geduld brauchen… (bis hoffentlich irgendwann die Fragen kommen).

              1. TB
                Nur vielleicht: Es ist überhaupt niemandes Aufgabe jemanden zu überzeugen. Es ist jedermanns Aufgabe mit seinem freien Willen selber zu Erkenntnis zu kommen. Alles andere kann entweder Karma und/oder ne blutige Nase schaffen.

                1. Sehr wahr! – Man könnte es auch so ausdrücken, dass es jedem zum eigenen Vorteil gereicht, wenn man dazu bereit und in der Lage ist, die Realität so gut es geht korrekt zu interpretieren und anzuerkennen. Mit welchem Erfolg das geschieht, hat wegen der kaum vermeidlichen Interaktion mit anderen Menschen bedauerlicherweise nicht nur für einen selbst gewisse Konsequenzen. Aber das ist nun einmal unser aller beklagenswertes Los – so zu sagen der Witz von der ganzen Simulation. Es bleibt dabei zu hoffen, dass dabei wenigstens diejenigen ihren Spaß haben, die uns Labormäuse einst in dieses irdische Labyrinth hineingesetzt haben?!

                  1. Menschenfreund
                    Böse Zungen behaupten: wir sind alle freiwillig hier – und man steht Schlange, um hier teil zu nehmen.

                    Die Realität anzuerkennen ist das Eine. Sie zu gestalten das andere. Man zieht ja immer nur das an, was bereits in einem ist. Bzw. geht in Resonanz mit dem anderen, nur weil es vielleicht ein Aspekt in dir ist, denn du a) auch hast und b) nicht leiden kannst.

  2. @ Kosmonaut, vielen Dank für diese tolle Übersetzung!!
    Darin sind viele Dinge welche ich als eine große Bereicherung ansehe, einiges in welchem ich ein gewisses Erkennen meiner eigenen Gedanken feststellen kann und sehr viel zum Nachdenken…..
    @Russophilus, in der Äußerung zu Harris sehe ich etwas anderes:
    Er sagt ja nicht “ Harris sei intelligent“ sondern “ Sie präsentiert sich“.
    Also meiner Meinung nach Schein und nicht sein. Dies wird durch den Satz “ Eigentlich hat ihr das ja jemand beigebracht, diesen Ansatz. “ noch verstärkt!!
    Interessant finde ich auch den Ort dieser Äußerung in seiner Rede…..sie ist im selben Absatz wie er den “ Genosse Harrari “
    beschreibt…. ( als eine Trickbetrüger…. )
    Dass er BEIDES in einem Absatz beschreibt könnte mMn auch eine sehr subtilen Hintergrund haben, da in seiner Rede nichts, aber auch gar nichts zufällig war……
    Ich würde mich über weitere Berichte dieser Art sehr freuen, noch einmal vielen Dank an unseren Hausmeister und den Foristen Kosmonaut!!!!!

    1. Ich habe ja weder den Autor noch Hr. Kurginjan angegriffen, sondern sozusagen mit einer Lampe auf einen Punkt geleuchtet (und ja nicht zufällig „-oder- einen Sinn für etwas absonderlichen Humor hat. Da es ein Russe ist, gehe ich von Letzterem aus.“ angehängt.

      Der Dank gebührt dem Autor, Kosmonaut!
      Igor lässt sich im Keller ein Wurstbrot schmecken, während der Autor oben auf der Bühne – völlig zurecht – Beifall bekommt *g

    2. Gern geschehen, Thommy!

      Es ist leider sehr schwer für einen gebürtigen Deutschen, womöglich lebenswichtige, aber deutlich vom allgemeinen deutschen Medienstrom abweichende Gedanken und Diskurse zu lesen; die westliche Matrix wirkt nachhaltig. Für eventuelle Informationen, Ansichten & Ansagen aus Russland gilt die Blockade doppelt so stark. Insofern macht es mir eine große Freude, bei Interesse von offensichtlich für solche Themen aufgeschlossenen Mitdörflern ein paar – es meiner Meinung nach auch verdienende – Info-Häppchen an dem „Eisernen Vorhang“ der Römerlager vorbei in unser Dorf zu schmuggeln.

      Bei allgemeiner Zustimmung also demnächst gerne mehr. 😉

        1. Ich würde mich auch freuen! Ein seot Jahren (meist stiller) Mitleser.
          Herzlichen Gruß und Dank an Russophilus und das stets den Geist nährende Dorf.

  3. Wehrter Kosmonaut, vielen Dank für Ihren Artikel.

    Mit großem Interesse habe ich es durchgelesen. Publizist und Moderator Dmitri Kulikow stellt paar Fragen an Kurginjan. Hier nochmal das Teil davon:
    „Das wichtigste Problem, das nirgendwo diskutiert wird, ist das Problem des Menschen, stellt Kurginjan fest. Der Mensch ist das schrecklichste Lebewesen auf dem Planeten, denn im Gegensatz zu den Tieren tötet er nicht ausschließlich, um sich zu ernähren. Außerdem perfektioniert er unaufhörlich die Instrumente zum Morden. Wenn der Mensch „nach unten gedrückt wird“ und dem erliegt, falls der Mensch nicht „aufsteigt“, wird er früher oder später zu einem Mittel der [AdÜ: auch seiner] Zerstörung.“

    Als ein Theaterregisseur hat Kurginjan mehrere Theaterstücken:

    -19 сентября .«Кто слышит пролитую кровь» (пьеса С.Е.Кургиняна). Что самое сокровенное находится в центре исторической личности? 3 часа без антракта. (rus.)
    – 19. September: „Wer hört, wie das Blut vergossen wird“ (Theaterstück von S.E. Kurginyan). Was ist das Persönlichsteste, das im Mittelpunkt einer historischen Figur steht? 3 Stunden ohne Unterbrechung.

    -22 сентября. «Я!» по «Запискам из подполья» Достоевского. Где заканчивается человеческое в человеке? 1,5 часа, окончание в 21:15. Текст, построенный Достоевским как монолог, в трактовке театра превращен в многоголосье, полифонию, а сам герой распадается на несколько личностей, находящихся в непримиримом противоречии друг с другом.(rus). aus Dostojewskis „Notizen aus dem Untergrund“. Wo hört das Menschliche im Menschen auf? Dostojewskis Text als Monolog verwandelt sich in der Interpretation des Theaters in eine Polyphonie, eine Vielstimmigkeit, und der Held selbst zerfällt in mehrere Persönlichkeiten, die in unversöhnlichem Widerspruch zueinander stehen.

    Но это, казалось бы, разорванное сознание оказывается, тем не менее, по-своему цельным и дает зрителю возможность увидеть один из вариантов портрета мыслящего человека не только 19 века, как он был описан Достоевским, но и нашего современника.(rus).

    Aber dieses scheinbar zerrissene Bewusstsein erweist sich dennoch auf seine Weise als Ganzes und gibt dem Betrachter die Möglichkeit, eine der Varianten des Porträts eines denkenden Menschen nicht nur des 19.

    Und nochmal Danke für Ihr Artkel.
    Anpe

    1. Sehr gern geschehen, Anpe.

      Sehr gern würde ich eines Tages eines seiner Stücke in seinem Moskauer Theater besuchen. Das Aufregende an Herr Kurginjan ist, dass er den (metaphysischen) Sinn seiner Ausführungen auf meisterliche Weise und mit Herz an den durchschnittlichen Zuhörer bringen kann und dabei auch für die breite Masse unübliche Themen nicht scheut. Er kommt offensichtlich aus einem äußerst belesen Hause – ein Mann hellwachen Verstands, mit Durchblick und einem brennend armenischen Herz – und kann, so scheint es, für jede Situation eine passende Anekdote oder ein Gedicht aus dem Hut zaubern. Nicht triviale Geschichtsfakten wechseln sich ab mit Psychoanalyse und poetisch angehauchten Metaphern – für mich auf jeden Fall ein Genuss!

  4. So sehr ich mir auch wünsche, dass die stärker werdenden BRICS einen Gegenpol zur westlichen „Werte“-Arroganz bilden, sowenig kann ich wirklich die Worte nicht beurteilen, die gesprochen werden, da ich die Sprachen nicht verstehe.

    Lese ich allerdings, dass beiderlei Ziele (verschriftlicht) bezüglich der künftigen Weltordnung nahezu identisch sind, kommen mir schon Zweifel.
    Es sei denn, das ist Vera*schung in Endstufe.

    Letztlich weiß ich es nicht.
    https://legitim.ch/moechtest-du-wissen-was-die-brics-staaten-gerade-beschlossen-haben/

    1. @ Che,
      BRICS ist kein Gegenpol zur westlichen „-Werte“-Aroganz, scheinbar nur ein neues Format der Kommunikation zwischen den BRICS-Ländern und Sympatisanten.

      1. @Anpe
        Sie haben recht. BRICS ist **kein** Gegenpol von Irgendwas.
        Sprachmuster (hier Anglizismen) sind meist Ausdruck (westlich) geprägter Denkmuster (hier materialistisch, dualistisch). Eine Prägung ist irreversibel.
        Vielleicht fällt es deswegen „wessifizierten“ (guten) Menschen auch schwer, den Sinn hinter einigen Vorgängen (z.B. hinter BRICS) zu intuitiv bemerken.

        @Kosmonaut
        Danke! Ihr Artikel ist ein großer Gewinn.

  5. Wenn man bereit ist, sich in die Gedankenwelt der dunklen Eliten und ihrer Sprechpuppen Schwab und Harari einzuklinken (ich setze voraus, dass deren Art zu denken, uns Normalsterblichen prinzipiell zugänglich ist), landet man m.M.n. schnell beim Konkurrenzprinzip, einem in der Natur durchaus zentralen Grundprinzip – insbesondere, wenn es um Lebewesen geht. Es fällt dabei auf, dass bei allen lebensfeindlichen Ideologien, wie dem Faschismus oder dem Zionismus, immer wieder das Element des Auserwählten (Volkes) bzw. der Herrenrasse hervortritt, wobei die Untermenschen oder auch die Gojm nur soweit Existenz- bzw. Lebensrecht zugesprochen wird, wie diese als Sklaven oder menschliches Vieh für ihre Herren von Nutzen sind. Was in dieser Betrachtung versucht wird zu verschleiern, indem die Unterteilung zwischen Herrenmensch und unnützem Untermensch als quasi naturgegeben hingestellt wird und es angeblich nur noch um den Grad der Gnade geht, wie viel Nutzvieh man über den persönlichen Bedarf hinaus am Leben lässt, ist in Wirklichkeit eine Urangst vor der natürlichen Konkurrenz, die eben nicht oder zumindest nicht ausschließlich darauf Rücksicht nimmt, ob man sich selbst zu den „Fittesten“ rechnet. Lässt man der Natur also feien Lauf, wird nicht automatisch die reiche, schöne, intelligente und deshalb technisch versiertere Herrenrasse auf diesem Planeten fortbestehen, während die „Untauglichen“, „Überflüssigen“ und „Unnützen“ ebensowenig in Folge natürlicher Auslese von allein verschwinden. Weder der Leopard ist unbedingt darauf angewiesen, darauf zu warten dass ihm die langsamste Gazelle der Savanne über den Weg läuft, noch bremst ein Auto auf der Autobahn besser, wenn vor ihm ein Millionärssöhnchen anstelle eines Putzfrauenkindes auf die Fahrbahn springt. Damit das, was Herr Harari prognostiziert (=fordert), auch eintritt, muss also nachgeholfen werden und es müssen dazu subjektive Selektionskriterien eingeführt werden, die als objektive bzw. sogar quasi-natürliche Selektionskriterien ausgegeben werden. Auf mich persönlich wirkt das ganze Anliegen (obwohl es eigentlich toternst ist) geradezu tragik-komisch, denn woher Herr Harari die Gewissheit nimmt, dass er letzten Endes nicht selbst zu den Aussortierten gehören wird, weiß wohl nur er allein. Man könnte vermuten, dass er sich aufgrund seiner jüdischen Abstammung eben schlicht für auserwählt hält. Aber wenn man diesbezüglich in die Geschichte zurückschaut, fällt mir spontan der Jakobiner Robespierre ein, der sich mit zügellosem Terror daran machte, die französische Aristokratie und den Klerus und schließlich alle seine persönlichen Konkurrenten wegzuguillotinieren und am Ende selbst seinen Kopf verlor.

  6. Vielen Dank, das ist sehr interessant.
    Es geht um das Denken der Eliten, die uns beherrschen und verwalten, woher es wohl kommt und wohin sie uns führen wollen.
    Mir ist es wichtig die Matrix in der wir leben zu vestehen.

  7. @Menschenfreund
    Ja. Die Überflüssigen und Unnützen werden absorbiert und die Konkurrenz annihiliert.
    Doch vor allem, wird die eigene Bösartigkeit (ins naturgegebene) externalisiert. Gnostizismus.

  8. Liebe Leute,

    heute verstehe ich nur Bahnhof.
    @Russophilus oder @Kosmonaut, wäre einer von Ihnen so lieb und würde mir einen erläuternden Text (per Link?) zur Verfügung stellen, damit ich mich in die Materie einlesen kann und (etwas) Vorwissen anhäufen kann?
    Denn, sagen wir mal so, während ich den Beitrag las, kitzelte es mich ununterbrochen unter der ‚Haube‘ / Kopfschwarte.
    Das klingt alles ziemlich interessant, ich meine zu ‚ahnen‘, aber dann krieg ich es doch nicht ganz zusammen.
    Ihr könnt natürlich auch sagen ‚Blödmann! Lauf weiter und lass uns mal diskutieren‘. Verstünde ich auch und würde dann einfach warten bis wieder was kommt, was ich greifen kann.
    Schöne Grüße!

    1. Werter Kropotkin, ihr Problem ist durchaus nachvollziehbar, denn die in der TV-Sendung „Recht auf Wissen“ Auftretenden halten sich nicht lange mit einführenden Vorreden auf, sondern steigen abrupt mitten ins Thema „Die historische Logik und der Antrieb der dunklen Eliten“ ein. Obwohl dieser Titel schon Einiges über den Inhalt der Diskussion aussagt, kann es also möglicherweise unterschiedlichen Lesern (bzw. auch Zuschauern der Sendung selbst) unterschiedlich schwer fallen, den Einstieg in die Diskussion zu finden. Aus meiner Sicht kann es helfen, wenn man sich die Mühe macht, sich in ältere Stellungnahmen der Diskussionsteilnehmer einzulesen. Das ist aber natürlich nur eine Empfehlung und überhaupt kein Muss. Ich denke, Sie sind auch dann weiterhin ein herzlich willkommener Kommentator, wenn sich dieser spezielle Artikel Ihnen nicht (sofort) erschließt.

    2. Geehrter Kropotkin,

      welche Themenaspekte wecken denn bei Ihnen Fragen bzw. Interesse? Ich kann nicht mit Internetseiten behilflich sein, könnte Ihnen aber, eventuell mit Herr Russophilus als Mittelsmann, per E-Mail einige Literaturempfehlungen zukommen lassen – also von mir dazu gelesene Buchtitel?

      1. Ach was, geben Sie die Empfehlungen ruhig hier, öffentlich. Ist ja schließlich keine Schande, Bücher zu lesen und schädlich ist es auch nicht, höchstens unkuhl und „ächd tootahl nix modärn“.

        1. Sehr geehrter @Kropotkin,

          entschuldigen Sie bitte die verspätete Antwort, ich kam diese Woche nicht dazu, im Dorf vorbeizuschauen.

          Folgende Literatur kann ich Ihnen – natürlich unverbindlich mangels persönlicher Fachkompetenz – zu den oben angeschnittenen Themen der uralten Eliten, der (un)bewussten Geschichtsverfälschung und die langsam in mehreren (gottgewollten?) globalen Kataklysmen untergegangene, sog. bronzezeitliche Zivilisation vor der unseren („die Seevölker“, „Atlantis“) gerne benennen, welche ich auch selbst erworben, gelesen und als schlüssig-anregend empfunden habe:

          * „Babylons Bankster: Die Alchemie von höherer Physik, Hochfinanz und uralter Religion“ von Dr. Joseph Farrell
          * „Welten im Zusammenstoß“ & „Menschheit im Gedächtnisschwund“ von Dr. Immanuel Velikovsky
          * „Der Untergang von Atlantis“ & „Die Überlebenden von Atlantis“ vom Archäologen Frank Joseph
          * „Die Weltkarten der alten Seefahrer“ von Prof. Charles Hapgood über mittelalterliche Kopien uralter Seekarten, die eine eisfreie Antarktisküste zeigen
          * „Erdveränderungen und die Mensch-Kosmos-Verbindung“ von Pierre Lescaudron & Laura Knight-Jadczyk, aufbauend auf Dr. Velikovsky und dem Weltmodell des sog. „Plasmaversums“
          * „Megalithe: Steinerne Zeugen der Zeit“ vom Librero-Verlag zur bildlichen Veranschaulichung der geometrisch unglaublich präzisen „ersten Bauwerke der Menschheit“, in Wahrheit aber Überreste einer einstigen Hochkultur

          Hoffentlich finden Sie etwas darunter, was Ihre Neugier entfacht; für mich waren diese Bücher jedenfalls spannender und erschüttender als jeder Krimi-Roman.

    3. @ Kropotkin

      Putin meinte erst vor kurzem: Das Chaos wird rd. 30 Jahre andauern. Positiver Aspekt: der ultimative, atomare Weltkrieg dürfte vom Tisch sein.

      So weit ich es verstanden habe, will die RF (unter einer Starken Führung … wobei der Anführer ja beileibe das nicht alleine stemmen kann … außer in Hollywood) in den kommenden 30 Jahren die Welt humaner gestalten. Zielgruppe: Jene Staaten (sog. Entwicklungsländer … wobei vom Wertewesten diesen Staaten bislang von Entwicklung nicht einmal das „E“ gegönnt wurde … im Gegenteil: sie wurden: 1. ausgeraubt; 2. entmenschlicht usw.), die bislang vom Wertwesten vergewaltigt wurden; buchstäglich: VERGEWALTIGT.

      Wenn wir von zwei Ufern eines (riesigen) Stromes sprechen, so leben auf der einen Seite die Orks (Wertwesten) und auf der anderen Seite (halbwegs) humane Menschen.

      Wer Herr der Ringe kennt, wird aufgefallen sein, dass „ein paar Hanseln“ (auf Seite des Guten) durchgehend gegen Heerscharen von Orks kämpfen. Frage: Warum stellen „die paar Guten“ nicht eine Truppe von humanen Menschen auf, die dann die Orks „für immer“ besiegen könnten? Weil diese humanen Menschen, wenn sie einmal „Blut geleckt haben“ (sprich: Orks töten) selbst zu Orks werden; die „Schwächeren“ auf jeden Fall.

      Zugegeben: Im wahren Leben hast du „die paar Hanseln“, die – mehr oder weniger – alleine gegen das Böse ankämpfen, nicht. Du musst deine (halbwegs) humanen Mitbürger einsetzen. Da fängt der Drahtseilakt an …

      Um auf Herr der Ringe zurückzugreifen. Die Aufgabe ist: Die „paar Hanseln“ (Elfe, Feen etc.) dürfen nur so wenige Zwerge mit in die Schlacht nehmen, wie nur irgend möglich,

      Im realen Leben müssen die (russischen) Zwerge von den dunklen Mächten (per Wertewesten-Orks) auf die eine oder andere Weise existenziell(!) bedroht werden, damit die Zwerge „einen Sinn“ (geht schließlich ums Überleben) im Kampf/TÖTEN sehen, vielmehr ihn letztlich, selbst bei einem „Sieg“, halbwegs verdauen können. Alles nicht so einfach …

      Selbst im Falle, dass einige (russischen) Zwerge, die gerade kämpfen, aufgrund der Gräuel, die sie gerade miterleben, zu Orks werden (schließlich ist nicht jede Seele stark genug, um dies „zu packen“), werden sie von der russischen Gesellschaft „amortisiert“ (in welcher Form auch immer: betreuen oder auch schlimmer: abgebaut, sofern notwendig).

      Soweit ich das sehen, begnügen sich die dunklen Mächte gerade damit: 1. ihre Orks (Wertewesten) weiter zu entmenschlichen (Transhumanismus) und schieben gerade ihren Sturm auf das andere Ufer auf … warten sozusagen auf bessere Zeiten.

      Es gibt dazu sehr viele weitere Aspekte bzw. Probleme. Ein Problem: Wie bringe ich (russische Führung) halbwegs normale Menschen (russische Bürger) dazu: 1. halbwegs normal zu bleiben (trotz Einfluss der Orks: Internet, Filme) oder z.B. an tödlichen Waffen zu basteln ohne „Schaden davonzutragen“?

      Ich hoffe, Sie können meine Gedanken mit der Übersetzung (halbwegs) verknüpfen …

      Übrigens, danke für die Übersetzung. Sie war hilfreich (wieder so ein Tritt in den …: denk nach!).

      Nachsatz: Warum bezeichne ich z.B. ALLE BRD-Bürger als Orks. Nun, wenn tagtäglich deutsche Töchter vergewaltigt werden und die Täter tagtäglich von deutschen Richtern Minimalstrafen erhalten (oft sogar darunter) und dt. Väter, Mütter, Onkeln, Tanten, Großväter, Großmütter es nicht einmal der Rede Wert finden vor den Amtsgerichten für die Absetzung solcher Richter zu demonstrieren (FRIELDICH jeden Tag vor das Amtsgericht bis diese Figur seines Amtes enthoben wird: Worin liegt das Problem???) … DANN SIND DAS ORKS!!!

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