Autor: HPB
5. Die Revolution in den Niederlanden
5.1 Die Niederlande bis zum Ende des ersten goldenen Zeitalters
Im 14. Jahrhundert galt Flandern als eine wohlhabende, nordfranzösische Region mit vielen fleißigen Handwerkern und Bauern. Von Brügge aus gelangten die Waren nach England im Norden und in die ile de France im Süden. Die Hanse-Koggen brachten sie in den Ostseeraum und bis nach Russland.
Die Zusammenfassung der später als burgundische Niederlande bezeichneten Gebiete begann 1384 mit der Eheschließung der Erbin des Grafen von Flandern und dem Erben des Hauses Valois-Burgund. Hinzu kamen Namur 1427, Holland, Friesland, Zeeland und Hennegau alle 1428, Brabant und Limburg 1430 und Luxemburg 1443. Im Jahr 1437 rief Herzog Philipp, der Gute (1419-1467), erstmals die Generalstaaten zusammen, um den Provinzen eine einheitliche Verfassung zu geben.
Die Bestrebungen zum engeren Zusammenschluss der Gebiete wurden vom wieder aufflammenden Krieg zwischen England und Frankreich, dem Hundertjährigen Krieg, begünstigt. Die reichen Städte Flanderns gehörten ebenso zu den englischen Kriegszielen, wie weite Gebiete des französischen Binnenlandes. Aber in erster Linie ging es um englische Ansprüche auf den französischen Thron. Um die Besitzungen im Norden zu schützen, zogen es die Burgunder vor, 1415 ein Bündnis mit England einzugehen. Dafür sprachen auch die Streitereien der französischen Adelscliquen der Armagnacs und der Bourguignons und der Ausgang der Schlacht von Azincourt, in der die englischen Truppen das zahlenmäßig stärkere französische Heer besiegten. HPB – Zeitlinien auf dem Weg zur NWO (3) weiterlesen